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Seniorenmeeresangeln des LAV

„Back to the Roots“ oder - „Zurück zu den Wurzeln“

Der Grundbaustein eines uralten Kulturgutes ist seine Universalität, die durch Pflege weiterentwickelt werden muss. Wie schnell wir mit vielen Formen des modernen Zusammenlebens an Grenzen geraten, führt uns die aktuelle Corona-Pandemie vor Augen. Da tut es mehr als gut, mit der Angelfischerei über eine sinnvolle Abwechslung zu verfügen, die fernab vom Massenspektakel, an frischer Luft, Individualität und Kreativität durch die Kraft der Gemeinschaft stärkt.

Das war auch der Antrieb für unseren Landesverband, neben dem Jugendlager im Sommer auch das Seniorenmeeresangeln, als wichtige gemeinschaftsstärkende Maßnahme durchzuführen. Gerade Jugend und Senioren sind im Besonderen von den Auswirkungen der Pandemie betroffen und bedürfen unserer verstärkten Zuwendung. Deshalb hielt das Präsidium mit Uwe Bülau an der Spitze am Vorhaben fest, trotz aufwändiger Hygienevorkehrungen das Seniorenmeeresangeln durchzuführen. Akribisch beleuchtete Bernd Bormann mit der Geschäftsführerin des LAV jede einzelne Aktivität mehrfach unter Corona-Schutz Gesichtspunkten ehe sie Programmbestandteil wurden und gaben uns dadurch die Sicherheit, ungestörte, erlebnisreiche Tage auf der Ostsee verbringen zu können. Gleiches galt für unsere Vertragspartner, dem Busunternehmen Christoph- Reisen aus der Lutherstadt Eisleben, dem Hotel-Gasthof Meetz in Bannesdorf und dem Angelkutter, dem MS Karoline, denen wir allen einen herzliches Dankeschön sagen.

Pünktlich konnten wir von der Geschäftsstelle des LAV in Halle starten, um über Zerbst und Magdeburg die Fahrt zu unserem Hotel auf der Insel Fehmarn fortzusetzen. Bereits bei queren der Fehmarnsund-Brücke hatte sich das Tageslicht weitgehen verabschiedet und so war das reibungslose einchecken innerhalb weniger Minuten im Hotel umso erfreulicher.

   
auch im Bus galten strikte Hygienevorschriften    
Gasthof Meetz, eine gute Adresse auf Fehmarn

Schnell waren die Zimmer bezogen und die Vorbereitungen für die kommenden Angelausfahrten getroffen. Danach blieb noch genügend Zeit für eine individuelle Stärkung und angeregte Gespräche. Dem Personal des Gasthofes war die Freude über unsere Anwesenheit anzumerken, was sich auch in einer uneingeschränkten Speisekarte, freundlicher Bedienung und einer professionellen Küche niederschlug.

 MS Karoline bereit zum Auslaufen aus dem Hafen der Insel Fehmarn

Am nächsten Tag stand unser Angelkutter im Morgengrauen mit einem kräftigen Frühstück auslaufbereit im Hafen von Burgstaaken, um uns zu den Fischgründen zu bringen. Bereits die Kunde vom wenig erfolgversprechenden Dorschangeln bei zuvor erfolgten Ausfahrten veranlasste uns, der Empfehlung der Crew zu folgen, gezielt den Plattfischen an beiden Tagen nachzustellen.

Mit zuvor fragendem Blick zum Himmel beim anstehenden Weg vom Bus zum Schiff hatte der nächtliche Regen wie auf höhere Weisung aufgehört. Darauf folgte an beiden Tagen ausgesprochen freundliches Angelwetter. Dass der Himmel es mit uns gut meint weiß natürlich der Insider, war doch Simon - später Petrus der erste namentlich bekannte Frontmann unserer Zunft. Und Beziehungen schaden bekanntlich nur dem, der keine hat.

   
Abstand halten galt auch an Bord    
Präsident Uwe Bülau zeigte sich als exzellenter Plattfischfänger
   

Bei starker Drift und der notwendigen Abstimmung der Ausrüstung, hieß es dann nach ertönen des Signals: Leinen los und „Petri Heil“. Ob geangelt wurde mit dem vielgepriesenen Buttlöffel oder ladenneuer Mundschnur, ob mit wundersamer Eigenkonstruktion am Anti-Tackle-Boom, oder mit experimentellem Phantasiegebinde, die Palette der Verführungen war mindestens genauso groß, wie die damit verbundenen Hoffnungen. Schnell waren die Haken mit zeitungskundigen Wattwürmern bestückt und die wachsende Spannung war sprichwörtlich mit Händen an der Schnur zu greifen. Schnell stellten sich erste Fänge ein und die Spannung in den Gesichtern wich Zusehens der Freude.

 
Freude über jeden Fang- weil schonend und nachhaltig     Bernd Danisch mit herrlicher Flunder, der mit einer 44 cm großen Scholle, den zweitgrößten
    Fisch beider Ausfahrten fing
     

Jede Menge „Platten„ wurden an beiden Tagen gefangen und das Spektrum reichte von Schollen, über Flundern bis hin zum Steinbutt. Zwischendurch blieb noch Zeit über die Politik im Großen wie im Kleinen zu reden. Immer wieder stand die Festschreibung der Angelverbote in den Meeresschutzgebieten der AWZ in der Kritik. Allen, schon damals nicht glaubwürdigen Beteuerungen des Umweltministeriums zum Trotz, sind die einzig „Dummen“ weiterhin die Angler, während Tunnel- und Pipelinebauer, Schleppnetzfischer und Ozeanriesen weiterhin „Carte blanche“ in diesen Gebieten haben. Der schon damals geäußerte Verdacht, dass es sich bei den Maßnahmen weniger um den Schutz als um die Zurückdrängung der Angelfischerei ging, ist bis heute nicht entkräftet.

Lohn der Angelfischerei - gesundes Lebensmittel – tierschutzgerecht versorgt – geringer ökol. Fußabdruck
                                                                                 

Unübersehbar ist die Freude über den reichlichen Fang. Und natürlich spielen auch Gaumenfreuden eine nicht unwesentliche Rolle. Viele Angler sind auch hervorragende Fischköche und freuen sich schon auf das Lob ihrer Liebsten, das auch Wochen nach dem Angelausflug einen angenehmen Wiederhall in den Erinnerungen erzeugt.

 
langsam aber stetig füllen sich die Fischkisten    
Wolfgang Horn präsentiert seine 0,5 m große Prachtscholle,  
    die auch der größte Fang  an beiden Tagen war
     
Bernd Bormann verpasst den „Platten“ einen „Haarschnitt“  
                                
    
 das U-Bootmuseum ist nur eine Attraktion von vielen auf der Insel 

 

Bevor es am letzten Tag in den Hafen geht, heißt es noch einmal Impressionen sammeln. Herrliche Natur, weiter Blick, saubere Luft und ursprüngliches Handwerk der Küstenbewohner sind nur einige Zutaten für erlebnisreiche Tage.

Wir sagen dem Leuchtturm und der 1963 über den Fehmarnsund gebauten Brücke nur kurz auf Wiedersehen. In diesen Gruß schließen wir den Dank an das Präsidium und den Präsidenten, Uwe Bülau ein, der persönlich und aktiv an der Veranstaltung teilnahm. Ein spezieller Dank gilt Bernd Bormann, der rund um die Uhr alles vorbildlich im Griff hatte und unserem Busfahrer, der uns nicht nur sicher beförderte sondern auch gut versorgte. Auch dem Gasthof Meetz sagen wir Danke für die vorbildliche gastronomische Betreuung, einen gelungenen Abschlussabend und dem Service für die Einlagerung des Fangs im Kühlhaus.

Als Fazit bleibt: wir kommen gern wieder, hoffentlich dann immer noch gesund. Und natürlich freuen wir uns auch auf den Brotfisch der Ostsee, den Dorsch. Aber hier muss wohl an vielen Stellschrauben gedreht werden. Als Interessenvertreter der Angler obliegt es uns, die Angelfischerei gegen alle Angriffe zu verteidigen, ist sie doch eine der urtümlichsten kunstfertigen Betätigungen der Menschheit und daher unverzichtbares Kulturgut.

Text und Fotos: Gerhard Jarosz, Mitarbeiter Öffentlichkeitsarbeit

 

 

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