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Doktorarbeit zum Bruterfolg und zur Populationsentwicklung des Kormorans Leitender Wissenschaftler der EU Intercafe Projektgruppe zum Kormoran aktuell: Universität Aarhus, in Dänemark

Interview vom 25.11.2016, übersetzt ins Deutsche von Florian Möllers / AVN

AVN:

Gibt es wissenschaftliche Belege dafür, dass Fischbestände in natürlichen Gewässern von Kormoranen dezimiert werden?

TB:

Ja.

AVN:

Welche Fischarten sind besonders betroffen?

TB:

Arten mit einem ungenügend entwickelten Freinabwehrverhalten wie die Äsche.

Darüber hinaus spielen Faktoren eine Rolle wie die Jahreszeit (einige Fischarten sind in den Wintermonaten in bestimmten Teilen Europas einfacher zu lokalisieren und zu erbeuten) sowie Gewässercharakteristika (in Seen und Flüssen) in Kombination mit dem Verhalten der Beutetierart.

AVN:

Gibt es Beweise dafür, dass der Kormoran einen Einfluss auf lokale Bestände der Äsche (anderer Arten) hat, der zu einem messbaren Bestandsrückgang (auch temporär) oder schlimmer führt?

TB:

Ohne die Aussagekraft der einzelnen Studien genau zu erinnern laute meine Antwort: ja, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Fraßdruck durch Kormorane zu messbaren Bestandsrückgängen führt.

AVN:

Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Fisch eines adulten Kormorans?

TB:

Was die aktuellen Zahlen angeht, bin ich nicht ganz sicher. Der Bedarf schwankt über das Jahr und abhängig davon, ob der Vogel brütet oder nicht. Wenn ich mich recht erinnere liegt der Durchschnittsbedarf für einen adulten Vogel ­in einem nicht zu kalten Winter ­irgendwo zwischen 400 und 500g.

AVN:

Gibt es Erkenntnisse über den Anteil (größerer) Beutefische, die vom Kormoran während der Jagd verwundet werden?

TB:

Nicht, dass ich wüsste. Das ist natürlich abhängig von verschiedenen Einflussgrößen.

AVN:

Wie tief können Kormorane tauchen?

TB:

Das weiß ich nicht ganz genau. Woran ich mich erinnere: mindestens 20 m, einige Arten in der Kormoranfamilie wohl bis 45 m.

AVN:

Rechtfertigt der aktuelle Bestand des Kormorans nach wie vor die Gründe, aus denen die Art im Rahmen der EU­Vogelschutzrichtlinie unter Schutz gestellt wurde / rechtfertigt sie den weiteren

Schutz?

Sollte der Kormoran nach Ihrer Auffassung geschützt bleiben oder kann der Schutzstatus aufgehoben werden?

TB:

So wie ich das sehe, ist die Art in Europa nicht besser geschützt als viele andere Vogelarten.

Die einzige Besonderheit beim Kormoran ist die, dass es in einigen Ländern legal war, Kormorane ganzjährig zu bejagen, was unmöglich wurde mit Eintreten der EU­Vogelschutzrichtlinie.

Aus populationsdynamischer Sicht könnte die Art eine Wiederaufnahme der Bejagung verkraften, es wäre aber notwendig, die Populationsentwicklung im Auge zu behalten, um einen zu schweren

Effekt zu vermeiden.

In der Praxis wird eine große Zahl von Kormoranen erlegt im Rahmen der Möglichkeiten zum Management der Art, z. B. in Frankreich, womit dem Segen der EU jeden Winter etwa 40.000 Vögel geschossen werden.

Andere Länder, wie Deutschland, interpretieren die Spielräume in der EU Richtlinie anders. Der Vorteil des aktuellen Systems ist, dass es relativ einfach für einzelne Länder oder Bundesländer ist, die Zahl der erlegten Vögel zu kontrollieren. Das wäre schwieriger, wenn der Vogel ganzjährig bejagt werden dürfte.

Persönlich habe ich keine Meinung dazu, ob der Vogel weiterhin geschützt bleiben sollte, odernicht.

AVN:

Haben Sie jemals Kormoran gegessen, und wenn ja, hat Ihnen das Fleisch geschmeckt?

TB:

Ich habe gehört, dass Kormoran ziemlich gut schmecken soll, besonders die jüngeren Vögel.

Vielen Dank für das Gespräch!

Quelle: http://www.av-nds.de/images/nachgehakt/2016-11-28_AVN-ExpertenInterview_ThBregnballe.pdf

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