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Pressemitteilung des AVN, 28.11.2016
Aktuelle Forschungsergebnisse aus mehreren Ländern Europas belegen, dass Kormorane Fischbestände in Seen, Flüssen massiv dezimieren können.
Von bestimmten Alters- und Größenklassen bis hin zur lokalen fast vollständigen Vernichtung bedrohter Arten
- in Niedersachsen insbesondere der Äsche (Fisch des Jahres 2011).
Auf Berufung führender Kormoranforscher und nach Auswertung aktueller Studien widerlegt der Anglerverband Niedersachsen (AVN) in seinem "Faktencheck Kormoran" Aussagen des NABU, die den Einfluss des Kormorans auf die heimischen Fischbestände verharmlosen.

Kernthese des NABU Niedersachsen falsch!
NABU: "Schäden an natürlichen Fischpopulationen durch Kormorane sind nicht belegt."
"Aktuelle Gefährdungslagen von Fischarten, welche vom Kormoran verursacht werden, sind nicht bekannt."

Wissenschaftliche Studien der letzten Jahre an verschiedenen Fischarten und Gewässern belegen eindeutig das Gegenteil:
Kormorane können lokale Fischpopulationen in Seen und Flüssen dezimieren, bis hin zum fast vollständigen Verschwinden einer Art in ihrem angestammten Gewässer. Erhebliche Bestandsrückgänge und Bestandsverluste von 75% und darüber wurden ermittelt für Äsche, Bachforelle, Meerforelle, Lachs, Zander, Hecht, Barsch u.a.

 

Herr Dr. Jepsen von DTU (Dänemarks Technische Universität) Aqua Institut für Aquatische Ressourcen, Abteilung Binnenfischerei und Fischökologie

Interview vom 25.11.2016, übersetzt ins Deutsche von Florian Möllers / AVN

AVN:

Wie hoch ist der Anteil von Jungvögeln, die am Brutgeschehen teilnehmen?

NJ:

Jungvögel brüten nicht. Aber, in einer lokalen Population wird der Anteil Jungvögel im September mehr als die Hälfte der Individuen ausmachen.

AVN:

Gibt es wissenschaftliche Belege dafür, dass Fischbestände in natürlichen Gewässern von Kormoranen dezimiert werden?

NJ:

Ja, Unmengen belastbarer Daten, speziell aus Studien mit PIT-Markern, CW-Markern, Speiballen­Analysen, Telemetrie, akustische Marker und über energetische Modelle. Unsere Arbeitsgruppe hat sechs oder sieben paper dazu veröffentlicht und zahlreiche technische /Projekt-Berichte.

AVN:

Welche Fischarten sind besonders betroffen?

NJ:

Flüsse: Nordseeschnäpel (nahezu ausgestorben), Äsche (stark bedroht in den meisten Vorkommen), Bachforelle (verschwunden aus vielen Gewässern), Lachs (25 ­ 75% der "smolts" werden von Kormoranen gefressen).

Seen: Barsch, Zander, Hecht (wir haben sehr hohe Fraßverluste dokumentiert bei großen Barschen und mittelgroßen Zandern und Hechten in einigen Seen).

AVN:

Gibt es Beweise dafür, dass der Kormoran einen Einfluss auf lokale Bestände der Äsche (anderer Arten) hat, der zu einem messbaren Bestandsrückgang (auch temporär) oder schlimmer führt?

NJ:

JA! siehe oben, lies die Publikationen und Berichte!

AVN:

Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Fisch eines adulten Kormorans?

NJ:

Da gibt es eigentlich nichts Neues, er schwankt abhängig von der Jahreszeit und dem Status des Vogels. Ein Einzelvogel mag im Sommer mit 350g auskommen, während ein Vogel im Winter 500g benötigt und ein Elternvogel mit Jungtieren bis zu 700g. Wir arbeiten immer noch mit 500g/Tag und Kormoran als Faustregel.

AVN:

Gibt es Erkenntnisse über den Anteil (größerer) Beutefische, die vom Kormoran während der Jagd verwundet werden?

NJ:

NEIN, wir beobachten bei 20% bis 50% der größeren Äschen deutliche Kormoran-

Verletzungen, Wunden und Narben, doch das sind nur Beobachtungen.

AVN:

Wie tief können Kormorane tauchen?

NJ:

Das hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, aber wir geben normalerweise 30m an, ich bin aber sicher, dass Sie Vögel finden werden, die tiefer tauchen.

AVN:

Rechtfertigt der aktuelle Bestand des Kormorans nach wie vor die Gründe, aus denen die Art im Rahmen der EU­Vogelschutzrichtlinie unter Schutz gestellt wurde / rechtfertigt sie den weiteren Schutz?

Sollte der Kormoran nach Ihrer Auffassung geschützt bleiben oder kann der Schutzstatus aufgehoben werden?

NJ:

Im allgemeinen betrachten wir den sogenannten "Derogation Report" der EU als die de-facto Aufhebung der Unterschutzstellung, weil es enorme Handlungsspielräume eröffnet, mithilfe derer man lokale Populationen regulieren kann, inklusive den Abschuss von Vögeln oder die Zerstörung ihrer Kolonien.

AVN:

Haben Sie jemals Kormoran gegessen, und wenn ja, hat Ihnen das Fleisch geschmeckt?

NJ:

Ja, ich habe schon Kormoran gegessen, den ich selbst zubereitet habe, genauso wie Kormoran­-Wurst, beides sehr köstlich, wenn Sie Wildfleisch mögen so wie ich.

AVN:

Seit wann forschen Sie über Kormorane ?

NJ:

Ich arbeite zum Thema "Prädation durch Kormorane" seit dem Jahr 2000.

Vielen Dank für das Gespräch!

Quelle: http://www.av-nds.de/images/nachgehakt/2016-11-28_AVN-ExpertenInterview_NJepsen.pdf

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